Donnerstag, 10 Oktober 2024 10:20

Sanofi führt den Forced Swim Test nicht mehr durch Empfehlung

Wie die Tierrechtsorganisation PETA USA in einer aktuellen Pressemitteilung berichtet, hat sich der internationale Pharmariese Sanofi entschlossen, keine sogenannten erzwungenen Schwimmtests mehr mit Ratten oder Mäusen durchzuführen.


Sanofi habe keine Forschungsprojekte mehr, bei denen dieser Test zum Einsatz käme und es gäbe auch keine Pläne, diesen Test intern oder extern wieder aufzunehmen.

Beim sogenannten Forced Swim Test (erzwungener Schwimmtest) oder auch Verzweiflungstest werden Nagetiere gezwungen, in einem Wasserbehälter ohne Ausgang ums Überleben zu schwimmen, bis sie aufgeben. Trotz seiner Einfachheit hat dieser Test eine Reihe von Nachteilen und sagt eine Depression des Menschen nicht voraus. Bei der Wirkstoffbeurteilung ist die verstärkende Wirkung durch chronische Gabe bei diesem Test nicht darstellbar. zudem kommt es aufgrund der Aversion, die Versuchstiere gegen den Test entwickeln, zu beeinflussten Versuchsergebnissen. Der Forced Swim Test wird auch von der Pharmaindustrie für ungenau bei der Identifizierung neuer Antidepressiva eingeschätzt. Untersuchungen ergaben, dass von 109 im Tiertest identifizierten Wirkstoffen nur 28 % auf ihre antidepressive Wirkung beim Menschen untersucht worden waren. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben in Studien erhebliche Bedenken hinsichtlich seiner theoretischen und prädiktiven Validität geäußert. So bewertet der Forced Swim Test hauptsächlich Bewältigungsstrategien in einer unausweichlichen Situation.

Weitere Informationen:
https://www.peta.de/neuigkeiten/sanofi-forced-swim-test/
https://www.invitrojobs.com/index.php/de/neuigkeiten/news-archiv/item/6332-schwer-belastende-schwimmversuche-australien-geht-voran